Einladende Verwaltung - neues Rathaus Bernau bei Berlin

Bernau ist eine Stadt mit 40.000 Einwohnern im Landkreis Barnim, wenige Kilometer nordwestlich von Berlin. Die wechselvolle Geschichte des Ortes schlägt sich auch in der innerstädtischen Bebauung nieder. Im Jahr 2014 votierten die Bürger für den Neubau eines Rathauses, das die Verwaltung zentral in der Innenstadt konzentrieren sollte.
Städtebauliche Herausforderung
Der Siegerentwurf von studioinges aus Berlin setzt auf einen identitätsstiftenden Baukörper, der sich im Spannungsfeld von Marktplatz, klassizistischer Bebauung sowie Plattenbauten aus DDR-Zeiten mit einer eigenen, modernen Formensprache behauptet. Der entstandene Gebäudekubus unternimmt nicht den Versuch, die bestehende Blockbebauung zu schließen. Stattdessen tritt er durch seine prägnante Kontur inklusive eigenem Vorplatz mit der historischen Bebauung in Dialog und lässt eine Fortführung bzw. Erweiterung der angestammten Plätze der Bernauer Innenstadt entstehen

Offenes Konzept
Der Entwurf von studioinges fußt auf zwei zusammengewachsenen Bausteinen: Zum einen ein dominantes, zentrales Hauptgebäude mit auf den Platz ausgerichteter Front. Es beherbergt den bereits durch die Fassadengestaltung kenntlich gemachten Sitzungssaal sowie das Bürgeramt mit Foyer. Umrahmt wird der höhere Gebäudeteil von einem L-förmigen Element, in dem die Büros der Stadtverwaltung angesiedelt sind. Ähnlich transparent und durchdacht, wie die Außenwirkung ist die innere Gliederung des Entwurfs: Sie soll den publikumsorientierten und repräsentativen Teil des Gebäudes öffnen und beleben – sodass die Bernauer Bürger ihr neues Rathaus als identitätsstiftend begreifen und vorbehaltlos nutzen.
Nachvollziehbare Nutzungssituationen

Um dies konsequent umzusetzen, ist die Nutzung von Erdgeschoss und 1. Obergeschoss für den Publikumsbetrieb getrennt von den übrigen Etagen möglich. Ein Atrium als zentraler Raum sorgt im unteren Bereich für natürliches Licht, in den Fluren der oberen Etagen werden Pausen-, Kommunikations- und Begegnungsflächen durch die Offenheit des Entwurfs mit seinen großzügigen Blickbezügen aufgewertet. Die Dachterrasse ist auch außerhalb der Öffnungszeiten für die Bürger zugänglich und im Erdgeschoss sorgt ein öffentliches Bistro für Publikumsfrequenz.
Auf einen Blick
Objekt: | Neues Rathaus Bernau, Bernau bei Berlin |
Entwurf: | studioinges Architektur und Städtebau BDA, Berlin |
Türen: | TBB Türen Berlin Brandenburg GmbH, Berlin-Pankow |
Innenausbau, Teeküchen: | Tischlerei Schade, Bernau |
Empfangstheke: | Tischlerei & Küchenhaus Velten GmbH, Velten |
Fertigstellung: | 2020 |
Materialität steht im Fokus

Die reduzierte Farbigkeit und Materialität des Objektes sind – neben der ästhetischen Wirkung – auch darauf ausgelegt, die Orientierung im Gebäude auf zurückhaltende Weise zu erleichtern. Wandverkleidungen und Türen aus Echtholzlamellen sowie glatte Böden, Brüstungen und freie Untersichten auf die Betondecken prägen das Bild. Entsprechend sensibel erfolgt der Umgang mit Farbakzenten: Die Pfleiderer Dekore Vulkanit, Anthrazitgrau sowie Kreide sorgen als subtile Akzentuierung dafür, dass Türen zu Funktionsräumen sowie Sanitärbereichen unmittelbar erkennbar sind. Die dunklen Dekore kommen auch im Rahmen von Innenausbauten in den Büros und bei der Empfangstheke im Foyer des Rathauses zum Einsatz, in vertikalen und anderen weniger intensiv genutzten Flächen auch als dekor- und strukturgleiches PrimeBoard.
Funktionalität sensibel umgesetzt
Das Neue Rathaus Bernau profitiert mit seinem minimalistischen Konzept unter anderem auch von der produktübergreifenden Verfügbarkeit der Pfleiderer Werkstoffe sowie deren präziser Abstufbarkeit nach Nutzungsintensität. Denn so lassen sich die entsprechenden Elemente präzise an die Farbgebung von Brüstungen und den verwendeten textilen Schallschutzwerkstoffen anpassen – und dank der innovativen XTreme Oberfläche auch in der gewünschten Mattoptik realisieren. Gleichzeitig lassen sich Empfangstheke, Türen und Möbeleinbauten sowie Teeküchen exakt dekorgleich umsetzen – auch wenn mit Duropal HPL, PrimeBoard und Duropal SolidColor sehr unterschiedliche Widerstandsfähigkeit und hygienische Anforderungen formuliert sind.
Auf Dauer angelegte Ästhetik
Ihre besondere Qualität zeigen die Pfleiderer Werkstoffe dabei nicht nur auf den ersten Blick. Mit ihren einfach zu reinigenden Oberflächen und dem faszinierenden Anti-Fingerprint-Effekt stellen sie speziell auf den dunklen Dekoren sicher, dass das Rathaus Bernau seine Besucher stets ansehnlich empfängt. Besonderes Augenmerk verdienen die mit Pfleiderer Produkten gefertigten Türen: Sie sind – genau wie die Modelle in Holzoptik – flächenbündig in die Wandflächen eingelassen. Durch den Einsatz von Duropal SolidColor mit durchgefärbtem Kern geben sie auch an den Gehrungen ein absolut stimmiges Bild ab, das die Geradlinigkeit der Designphilosophie bis ins Detail umsetzt.