Ziel 1

Steigerung der Gesamtholzausbeute des für die Produktion verwendeten Holzes in jedem Werk auf mindestens 90 % bis 2025.

Basiswert 2020: 82%

Unsere Holzausbeute, eine wichtige Leistungskennzahl – wird stetig besser: 2020 erreichten wir in unseren Werken, bezogen auf den gesamten Holzmix, Quoten zwischen 82% und 94%. Durch laufende Innovationen bei der Sortierung und Störstofferkennung sowie konkrete Investitionen in diesen Bereichen halten wir eine Quote von 90% bis 2025 für alle Werke für technisch machbar. Bei Werken, die bereits eine Ausbeute von über 90% haben, ist es unser Ziel, diese zu halten. Eine Ausbeute von 100% ist physikalisch nicht möglich, da insbesondere zugeführtes Recyclingholz immer einige unerwünschte Bestandteile enthält.

Ziel 2

Erhöhung des Anteils von Post-Consumer-Recyclingholz auf 50% bis 2025.

Basiswert 2020: 40,3% / Zielwert Ende 2025: 50,0%

Wir setzen unsere Stärke als größter Verwender von Altholz in Deutschland dazu ein, konsequent die Kaskadenutzung von Holz zu fördern. Damit tragen wir zu einer Kreislaufwirtschaft bei, in der nichts verschwendet wird. Das heißt Holzprodukte am Ende ihrer Nutzungsdauer soweit möglich als wertvolle Rohstoffe behandeln, anstatt sie direkt thermisch zu verwerten. Wir möchten, dass alle Holzprodukte, einschließlich unserer eigenen Produktionsausschüsse, wiederverwertet werden. Praktisch sieht das so aus, dass unser Holzmix bereits heute zum größten Teil, zu 48 %, aus Post-Consumer Recyclingholz besteht1. Die zweitgrößte Fraktion ist mit 32 % Sägerestholz. Die restlichen 20% entfallen auf Durchforstungs- und Bruchholz aus kontrollierter Forstwirtschaft in Deutschland und direkten Nachbarländern. Bei diesem Ziel geht es darum, den Anteil von Recyclingholz aus Post-Consumer-Quellen zu erhöhen.

1 Zu Post-Consumer-Material zählen wir aufbereitetes Recyclingholz z.B. aus beschädigten Paletten aus der Verpackungsindustrie, gebrauchte Wohnmöbel oder Küchenschränke sowie interne Ausschüsse, die aber nur 2,5% ausmachen.

Recyclingholz: Unsere Leistung und Zielvorgabe

 20182019202020212022Zielwert 2025
Prozentuale Zunahme des Post-Consumer-Recyclinganteils38,041,441,746,248,150,0

Die verfügbare Menge dieses Materials wird von den Wiederverwendungs- und Recyclinginitiativen in der Europäischen Union, der wirtschaftlichen Entwicklung, dem Verbraucherverhalten und der Verwertung von Gebrauchtmöbeln durch den Möbeleinzelhandel beeinflusst. Im Jahr 2020 haben wir über eine halbe Million Tonnen Post-Consumer-Material verarbeitet. Diesen Anteil haben wir seither um 8 % gesteigert.

Zu unserem strategischen Nachhaltigkeitsansatz gehört auch der Dialog mit anderen, die uns bei der Erreichung dieses Ziels helfen. Wenn wir einen Beitrag dazu leisten können, auf das Verhalten von Konsumenten und Unternehmen einzuwirken, kann die Verfügbarkeit von Gebrauchtholz zunehmen.

Auch wenn wir Recyclingholz in größeren Mengen verarbeiten möchten, bestehen wir darauf, dass für die Produktion ausschließlich Material der höchsten Güteklasse verwendet wird. Unsere Platten werden im Zentrallabor in Arnsberg regelmäßig geprüft, und wir arbeiten mit unseren Lieferanten zusammen, damit die Produktqualitätsnormen vollumfänglich eingehalten werden.

 

“Wir möchten, dass Holz möglichst lange stofflich genutzt wird, bevor es ganz am Ende verbrannt wird. So entsteht ein höherer Nutzen für die Gesellschaft und die Wirtschaft.”

Carsten Möser-Benz
Leiter, Holzeinkauf

80% der in unseren Produkten eingesetzten Holzrohstoffe sind Sägereste und Recyclingholz.

Praxisbeispiel

Sortieren, Reinigen und Prüfen von Recyclingholz

Unsere hohe Ausbeute ist Ausdruck der Qualität unseres wichtigsten Rohstoffs: Recyclingholz. Nach Anlieferung des Materials im Werk wollen wir Materialverluste beim Reinigen weitestgehend vermeiden. Die sehr hohe Ausbeute an unseren Standorten (durchschnittlich 90%) ist auf unsere kontinuierlichen Investitionen in hochmoderne Technologie zurückzuführen. Unsere Sortier- und Reinigungsprozesse, Lieferantenbeziehungen und strengen Prüfverfahren sind hierbei maßgebliche Erfolgsfaktoren. Der „Sortierturm“ stellt sicher, dass keine unerwünschten Materialien wie Kunststoff in unsere Produktionslinien gelangen. Tatsächlich gehen wir bei der Ausbeutemaximierung immer weiter an die Grenze des Machbaren. Durch die hohe Anzahl der Sortiervorgänge stehen uns immer feinere Rohstoff-Fraktionen zur Verfügung. Durch den mehrfachen Einsatz recycelter Holzfasern verringern wir gleichzeitig unsere Abhängigkeit von Nebenprodukten aus der Forstwirtschaft.

 

Ziel 3

Herstellung von 10 % der Holzwerkstoffe unter Verwendung eines Anteils biogener Bindemittel bis 2025.

In unserer Produktion können wir pro Jahr rund 250.000 Tonnen Harze, Bindemittel, Additive und Lacke verarbeiten. Um diese teilweise durch erneuerbare Rohstoffe zu ersetzen, verfolgen wir ein konkretes Ziel: Bis 2025 wollen wir 10 Prozent unserer Holzwerkstoffprodukte (gemessen nach Volumen) unter Verwendung eines Anteils von biogenen Harzen herstellen. Für 2023 planen wir die Einführung von Organic Board Pure mit 100 % erneuerbarem Bindemittel.

 

... HABEN WIR IM PRODUKT ORGANIC BOARD FOSSILE LEIME DURCH ERNEUERBAREN ORGANIC GLUE ERSETZT UND PLANEN FÜR 2023 ÜBERDIES MIT ORGANIC BOARD PURE DIE EINFÜHRUNG EINER VERSION MIT 100 PROZENT ERNEUERBAREM BINDEMITTEL.

 

 

Ziel 4

Einführung eines Rahmens zur Bewertung der Nachhaltigkeit unserer Lieferanten im Jahr 2023.

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse ist für 2023 und die Folgejahre die aktive Einbindung externer Stakeholder in der vor- und nachgelagerten Lieferkette rund um ESG-Themen (insbesondere Kunden und Lieferanten) geplant, um eine kontinuierliche Verbesserung, Sicherung der Relevanz unseres Engagements für den Markt und die Entwicklung von innovativen Lösungen von ESG-Fragestellungen zu fördern.

Dazu gehört es zu belegen, dass Nachhaltigkeit auch von unseren Lieferanten ernst genommen wird. Zu diesem Zweck haben wir uns für das Jahr 2023 vorgenommen, einen Rahmen zu schaffen, wie wir Nachhaltigkeit in der Lieferkette messen werden. Dies kann im Rahmen bestehender Bewertungssysteme und Ratings sein oder auf einem eigens dafür abgestimmten Kriterienkatalog beruhen. Dieser Rahmen umfasst, beschränkt sich aber nicht auf, die Anforderungen des seit 1. Januar 2023 geltenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) hinaus. Das LkSG hat seinen Schwerpunkt auf der Wahrung von Menschenrechten und dem Schutz vor ausgewählten Umweltrisiken.

Ein weiteres für unser Unternehmen strategisch wichtiges Thema ist die Biodiversität, die wir in unseren Lieferketten, aber auch über unseren Beitrag zur Minderung des Klimawandels beeinflussen. Unsere Wirkung auf die Biodiversität in der gesamten Lieferkette zu bewerten ist daher ein weiterer Aspekt im Rahmenwerk zur Lieferantenbewertung.

 

Ziel 5

Entwicklung spezifischer KPIs für Wasser und Abfall im Jahr 2023.

Abfälle
Trotz unseres stringenten Ansatzes zur Wiederverwertung von Holz fallen auch bei Pfleiderer Abfälle an, in Form von Aschen, Reststoffen bei der Altholznachreinigung und Verpackungen. Die genauere Dokumentation durch die Erhebung sinnvoller Kennzahlen ist unser Hauptziel für 2023. Damit ermöglichen wir es, mittelfristig Ziele zur Lenkung und Senkung vor allem von Nicht- Holz Abfallströmen zu gestalten.

Wasser
Mit Blick auf die globale Problematik der Wasserknappheit, die sich durch die Klimakrise weiter verschärft, wird auch unser Umgang mit Wasser strategisch wichtiger. Konsequenterweise erarbeiten wir im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsziele KPIs zum Umgang mit Wasser und wasserbezogenen Auswirkungen unserer Unternehmenstätigkeit.

Für jedes Werk erstellen wir Bilanzen über den Frischwasserverbrauch. Die Nutzung von Kreislaufwasser/ Recyclingwasser wird dagegen nicht speziell erfasst.

Um konkret Reduktionsziele für unsere Werke und einzelnen Produktionsschritte zu definieren, haben wir uns daher vorgenommen, im Jahr 2023 KPIs für die Erhebung des Wassereinsatzes zu erarbeiten. Dafür haben wir eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet, die auch die sich wandelnde Einstufung von Wasserrisikogebieten berücksichtigt.

... HABEN WIR UNS ZUM ZIEL GESETZT, ZUSÄTZLICHE KENNZAHLEN EINZUFÜHREN, UM KÜNFTIG INSBESONDERE NICHT-HOLZ-ABFALLSTRÖME BESSER LENKEN UND SENKEN ZU KÖNNEN.

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