Ziel 1
Reduzierung der Scope-1- und Scope-2- Treibhausgasemissionen um 21 % bis 2025.
Pfleiderer bekennt sich zum Ziel des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen und hat ambitionierte kurz- und mittelfristige Emissionsreduktionsziele festgelegt, mit deren Erreichung die Umstellung zur Klimaneutralität gelingen wird. Die angestrebte Senkung der CO2e-Emissionen bis 2025 ist wissenschaftlich fundiert und wurde von ISS8 geprüft. Wir arbeiten daran, unsere Ziele den Standards der Science Based Targets initiative (SBTi)9 anzupassen.
Wir nutzen sowohl thermische als auch elektrische Energie. Im Durchschnitt gewinnen wir 84 % unserer Energie aus Biomasse. Die Erzeugung erfolgt an fünf Standorten, zwei davon arbeiten mit konventionellen Kesseln. Zur hocheffizienten Strom- und Wärmegewinnung10 in eigenen KWK-Anlagen wird hauptsächlich Biomasse verwendet. Nur beim Neustart nach Abschaltung kommt Heizöl zum Einsatz.
Wir beziehen 11 % unseres Stroms von Energieversorgern und verwenden bei bestimmten Prozessen geringe Mengen Erdgas als Reserveversorgung.
Die CO2-Emissionen unserer drei KWK-Anlagen wurden seit 2013 um 26 % gesenkt. Unvermeidbare Scope-1- oder Scope-2-CO2-Emissionen11 kompensieren wir durch hochwertige Zertifikate im EU-Emissionshandelssystem oder finanzieren nachhaltige Wasserkraftprojekte.
Darüber hinaus verpflichten wir uns zur Reduzierung der Scope-3-Emissionen, indem wir beispielsweise unsere CO2-Emissionen aus Abfallentsorgung, Abwasseraufbereitung, Verbrauchsmaterialien und Geschäftsreisen verringern.

8 ISS ESG führte im März 2021 ein Zweitparteien-Audit durch, in dem die Glaubwürdigkeit unserer CO2-Kennzahlen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und unsere Einhaltung anerkannter Grundsätze für nachhaltiges Wirtschaften bestätigt wurden. ISS ESG ist eine der weltweit führenden unabhängigen Ratingagenturen für Research, Analysen und Bewertungen im Bereich Nachhaltigkeit.
9 Das Ziel wurde in Absprache mit der SBTi festgelegt und beruht auf den Dekarbonisierungsstrategien für den Bereich Möbel- und Innenausbau sowie dem Absolute Contraction Approach (absoluten Kontraktionsansatz) der SBTi. Siehe sciencebasedtargets.org
10 In diesem Prozess erfolgt keine Kühlung.
11 Eine Definition der verschiedenen Emissionskategorien (Scopes) finden Sie unter https://ghgprotocol.org/calculationg-tools-faq
Unsere Leistung und Zielvorgabe
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | Zielwert 2022 | Zielwert 2025 | |
CO2-Fußabdruck (t CO2e) | 270.631 | 238.492 | 220.164 | 171.969 | 201.670 | 173.929 |
Reduzierung (ggü. dem Basiswert 2020) | -21,9% | -8,4% | -21,0% |
“Wir haben unsere CO2-Emissionen bereits deutlich reduziert, arbeiten an der Festlegung von Zielen, die sich an der SBTi orientieren, und intensivieren unsere Anstrengungen zur Bilanzierung und Reduzierung unserer Scope-3-Emissionen.”
Dr. Axel Knörr
Head of Environment

Wir haben ambitionierte kurz- und mittelfristige Emissionsreduktionsziele festgelegt. Mit der Erreichung dieser Ziele wird Pfleiderer die Umstellung zur Klimaneutralität gelingen.
Praxisbeispiel

Drei Standorte, drei hocheffiziente KWK-Anlagen
Die in unseren KWK-Anlagen erzeugte Energie stammt zu 100 % aus Biomasse. An drei Hauptstandorten betreiben wir integrierte KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung), in denen gleichzeitig mechanische Energie für Strom und nutzbare Wärme für die Produktionsprozesse gewonnen wird. Kraft-Wärme-Kopplung ermöglicht eine Brennstoffeinsparung von bis zu einem Drittel der Primärenergie verglichen mit der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme. Vorteil der KWK sind der verringerte Brennstoffbedarf und die geringeren Schadstoffemissionen.
100%
der in unseren KWK-Anlagen erzeugten Energie stammt aus Biomasse
Praxisbeispiel

Erfolg planen
Alle Pfleiderer Standorte sind nach der Energiemanagement-Norm ISO 50001 zertifiziert. Die Energieplanung erfolgt in Absprache mit Vertrieb, Produktion sowie Einkauf und wird häufig aktualisiert.
In unsere Planung fließen sowohl zukunftsgerichtete betriebswirtschaftliche Auswertungen als auch der tatsächliche Verbrauch ein. Auf Grundlage der von allen Standorten erhobenen Energiedaten bewerten und analysieren wir regelmäßig Energienutzung und Energieverbrauch und führen Energieregister, um Verbesserungen zu identifizieren.
Ziel 2
Reduzierung der Intensität indirekter Treibhausgasemissionen aus zugekauften chemischen Produkten, die in unseren Holzwerkstoffen verwendet werden, um 21 % bis 2025.
Im Mittelpunkt des Betriebsmodells von Pfleiderer steht die Kaskadennutzung von Holz. Kohlendioxid bleibt auch nach der Baumernte im Holz gespeichert. Durch die Nutzung von Post-Consumer Recyclingholz, wie gebrauchten Paletten oder Möbeln, wird die Kohlenstoffeffizienz des Unternehmens noch weiter verbessert.
Bei genauerer Analyse des Lebenszyklus unserer Holzwerkstoffprodukte identifizieren wir die CO2-sparenden Maßnahmen, von denen die größte Wirkung ausgeht. Wir untersuchen daher die „indirekten Emissionen“, die bei der Herstellung von relativ kohlenstoffintensiven chemischen Erzeugnissen wie Klebstoffen, Harzen und Flammschutzmitteln entstehen. Mitte 2021 haben wir Vorstudien zu den indirekten Emissionen in allen Produktkategorien abgeschlossen, um formelle Emissionsverzeichnisse nach Maßgabe des Greenhouse Gas Protocol Corporate Standard12 zu erstellen. Daraus können wir Messgrößen generieren, die in unsere Berichterstattung über den produktbezogenen CO2-Fußabdruck einfließen.
Diese Innovation ermöglicht neue Verbesserungen der Produktqualität und Nachhaltigkeit, die über unser bestehendes Ziel des stärkeren Einsatzes von Post-Consumer-Recyclingholz hinausgehen. Bei dem Ziel geht es darum,den CO2-Fußabdruck von Holzwerkstoffen zu reduzieren, indem Emissionen aus der Herstellung chemischer Inhaltsstoffe, die sogenannten Scope-3-Emissionen, betrachtet werden. Das Ziel fügt sich in unsere Ziele für Werkstoffe im vorherigen Abschnitt ein und unterstreicht unser Bekenntnis zum Pariser Abkommen 2015.
Es wurde eine unabhängige Bewertung unserer Scope-3-Emissionen durchgeführt. Der überwiegende Teil davon hängt mit den zugekauften chemischen Produkten zusammen. Zu den Materialien, die unter diesem Ziel erfasst sind, gehören Klebstoffe, Titandioxid, Harnstoff, Paraffin, Flammschutzmittel, Harze, Farben und andere Schmelzprodukte. Bei ihrer Herstellung wird relativ viel Energie verbraucht. Wir arbeiten derzeit mit großen Chemieunternehmen zusammen, um Möglichkeiten zu finden, den Einsatz von Chemikalien in unseren Werkstoffen zu reduzieren.
Gleichzeitig suchen wir nach Alternativen. Ein Beispiel für eine konkrete laufende Maßnahme ist die Verwendung von mehr organischen, biologischen Leimen in Spanplatten. Durch den Verzicht auf Harnstoff-Formaldehyd-Harzleime (UF-Leime) werden wir den CO2-Fußabdruck des Produkts bei gleichbleibender Qualität verbessern können. UF-Leime sind das meistverwendete Bindemittel in der weltweiten Holzwirtschaft. Wir suchen nach CO2-ärmeren Alternativen, wobei alle Leimsysteme stets alle geltenden Qualitäts- und Sicherheitsnormen erfüllen.
Unsere Leistung und Zielvorgabe
Reduzierung der Scope-3-Emissionsintensität – zugekaufte chemische Produkte | Zielwert 2022 | Zielwert 2025 |
Verringerung des Anteils der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit den in Holzwerkstoffen13 eingesetzten zugekauften chemischen Produkte pro gelieferter Kubikmeter (Basiswert 2020) | 12% | 21% |

12 Diese Emissionskategorien werden im GHG Protocol Technical Guidance for Calculating Scope 3 Emissions (v1.0) vom Carbon Trust und WRI, S. 7–8, behandelt https://ghgprotocol.org/corporate-standard.
13 Rohspanplatten (RCB), mitteldichte Faserplatten (MDF) und hochverdichtete, dünne Faserplatten (HDF), die den überwiegenden Teil unseres Geschäfts ausmachen.
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