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Ökologie

Altholzverwertung

22.04.2024

Wir machen keine Kompromisse, wenn es um Qualität geht. Dazu gehört auch hochwertiges Holzrecycling von Altholz – damit der Rohstoff bestmöglich genutzt wird, bei minimalen Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Deshalb wird Holz bei Pfleiderer mehrfach stofflich verwertet und aus verantwortungsvollen Quellen bezogen.

ReSource von Pfleiderer schont wertvolle Ressourcen

2024 konnten wir diesen Anspruch messbar untermauern: 53,5 Prozent des eingesetzten Holzes in unseren Werken stammen aus Post-Consumer-Recyclingholz, ergänzt durch 25 Prozent Sägerestholz und 21 Prozent Durchforstungs- und Schadholz aus überwiegend heimischen Wäldern. So verlängern wir die Lebensdauer von Holz, stärken die CO₂-Speicherleistung und sichern eine klimafreundliche Produktion.

Mit ReSource belegen wir, wie Altholz als wertvoller Sekundärrohstoff im Kreislauf bleibt: Ressourcen werden geschont, CO₂ gebunden und die Kreislaufwirtschaft praktisch gelebt.

ReSource steht bei Pfleiderer für modernste Recyclingtechnologie, nachhaltige Beschaffung und einen klaren Anspruch: Qualität und Verantwortung in jedem Span.

Volle Ausschöpfung der Altholzverwertung

 

... ALTHOLZ FALLEN, JE NACH WIRTSCHAFTSLAGE, PRO JAHR IN DEUTSCHLAND AN. MEHR ALS DIE HÄLFTE DIESER MENGE IST HOCHWERTIG NUTZBAR UND KANN IN AUFBEREITUNGSPROZESSEN ZU EINEM WERTVOLLEN SEKUNDÄRROHSTOFF FÜR DIE HERSTELLUNG NEUER HOLZWERKSTOFFE AUFBEREITET WERDEN.

Die Deutsche Altholzverordnung, die strengste ihrer Art in Europa, stellt sicher, dass gesundheitsgefährdende Elemente und Verbindungen dem Kreislauf weitestgehend entzogen werden. Zum Recycling zugelassen sind demnach nur bestimmte Altholzkategorien:

Altholzkategorie A I:    

Naturbelassenes oder mechanisch bearbeitetes Altholz z.B. Paletten, Möbel aus Massivholz.

 

Altholzkategorie A II: 

Verleimtes, beschichtetes und lackiertes Altholz ohne halogenorganische Verbindungen in der Beschichtung und ohne Holzschutzmittel, z.B. Möbel aus Spanplatten, wie etwa Küchen und Kleiderschränke.

 

Altholzkategorie A III:   

Altholz ohne Holzschutzmittel mit halogenorganischen Verbindungen in der Beschichtung, ist nur nach vorheriger Reinigung zugelassen.

 

Altholzkategorie A IV: 

Mit Holzschutzmitteln behandeltes Altholz, wie Bahnschwellen, Leitungsmasten, Hopfenstangen, Rebpfähle, sowie sonstiges Altholz.

 

Wie Pfleiderer Altholz in der Produktion einsetzt

Wir verwenden in unseren Spanplattenwerken für die Altholzverwertung in Gütersloh, Leutkirch und Neumarkt ausschließlich Altholz der Kategorien A I und A II – also sauberes, unbelastetes Material mit optimaler Eignung für hochwertige Holzwerkstoffe. Die Kategorien A III und A IV dienen nur der thermischen Verwertung.

Unsere Spanplatten werden in unserem Zentrallabor in Arnsberg regelmäßig geprüft. Gemeinsam mit unseren Lieferanten sichern wir so, dass die Produktqualitätsnormen bei der Altholzverwertung vollumfänglich eingehalten werden.

Auch über die gesetzlichen Anforderungen hinaus investieren wir in Analyse, Sortierung und Forschung und tragen damit zu einer stetigen Erhöhung der Recyclingquote bei. Das Ergebnis: über 53 Prozent Recyclingholzanteil im Gesamt-Holzmix 2024. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur maximalen Ausschöpfung des Rohstoffs Holz.

ReSource zeigt, wie Ressourcenschonung funktioniert

Seit Jahrzehnten arbeiten wir mit unseren Partnern aus Altholzverwertung und Maschinenentwicklung daran, den Werkstoff Holz so lange wie möglich im Kreislauf zu halten – ganz im Sinne des Cradle-to-Cradle-Prinzips. In unseren individuell konfigurierten Reinigungs- und Sortieranlagen wird jedes Detail auf höchste Effizienz abgestimmt.

Das folgende Video zeigt diesen Prozess in einer kompakten Übersicht und macht sichtbar, wie aus gebrauchten Holzprodukten ein hochwertiger Wertstoff entsteht:

Wir übernehmen von unseren Partnern aufbereitete Recyclingholz-Hackschnitzel aus Altholz, die nur einen minimalen Störstoffgehalt aufweisen. Zusätzlich ergreifen wir Maßnahmen in der eigenen Produktionsvorbereitung, um optimale Qualität zu erzielen und den Nutzungsgrad zu erhöhen.

Gleichzeitig optimieren wir kontinuierlich unsere Produktionsvorbereitung, um Qualität und Nutzungsgrad zu erhöhen. Dank dieser Innovationskraft erreichen wir heute eine technische Holzausbeute von bis zu 92 Prozent, je nach Werk: Ein Spitzenwert in der Branche.

Diese Effizienz zahlt sich doppelt aus: Sie stärkt die Ressourcenschonung und senkt unseren ökologischen Fußabdruck. In Kombination mit unserer Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplung, die an den Standorten über 85 Prozent der benötigten Energie liefert, entsteht ein nahezu geschlossener Kreislauf von der Altholzannahme bis zum fertigen Holzwerkstoff.

Komplexe Recyclingschritte für exzellente Resultate

Recycling ist bei Pfleiderer Präzisionsarbeit. In unseren ReSource-Anlagen wird jedes Stück Altholz in einem sechsstufigen Prozess aufbereitet: von der Vorsortierung bis zum Messerringzerspaner.

Unser interner Verwertungsprozess startet mit der Vorreinigung der angelieferten Hackschnitzel und der Fraktionierung von fein bis grob. Die so entstandenen Partien durchlaufen danach mehrere Stationen, bis nur noch sauberes, unbelastetes Material bleibt.

Entdecken Sie hier die einzelnen Reinigungsstationen:

Vorsortierung

Bildung von Stofffraktionen

Pfleiderer ReSource arbeitet in der Vorsortierung sehr präzise. Es werden Stofffraktionen gebildet: Hier wird Altholz hochpräzise in mittlere, kleine und feinste Partikel getrennt. Jede Fraktion wird individuell nachgereinigt und in die Produktion überführt.

Dabei werden bei Pfleiderer auch sehr kleine Feingutpartikel noch stofflich verwertet, die bei Wettbewerbern bereits verbrannt werden.

FE-Metall-Abscheidung

Grobhackschnitzel-Aufbereitung

In der ersten Phase der Grobhackschnitzel-Aufbereitung werden eisenhaltige Metalle per Magnet abgeschieden. So bleibt das Holz frei von Verunreinigungen, die Qualität beeinträchtigen oder Maschinen beschädigen könnten.

NE-Metall-Abscheidung

Abscheidung von Nicht-Eisen-Metallen

Nach der magnetischen Reinigung folgt die NE-Metallabscheidung. Hier werden mithilfe des Wirbelstromverfahrens Nicht-Eisen-Metalle wie Aluminium oder Kupfer aus dem Holzstrom getrennt.

Röntgensortierer

Sortierverfahren mit Röntgenstrahlung

Nichtmetallische Schwerstoffe werden durch ein Sortierverfahren mit Röntgenstrahlung identifiziert und ausgeschleust. Das ausgeschleuste Material wir zusätzlich per Wasserbad auf verwertbare Holzteile untersucht, um sie wieder dem Wertstofffluss zuzuführen.

Optischer Sortierer

KI-unterstütztes, optisches Verfahren

Über ein KI-unterstütztes, optisches Verfahren werden Kunststoffe, MDF und verbleibendes Metall per Infrarot identifiziert und ausgeschleust. Der Ausschuss wird erneut durch das Verfahren geschleift, um den Anteil von verwertbarem Material zu optimieren.

Messerringzerspaner

Aufbereitung des Altholzes

Das von Störstoffen befreite, unbelastete Altholz wird abschließend im Messerringzerspaner zu Spänen höchster Güte aufbereitet.

Pioniere der Altholzverwertung und Holzrecycling

Pfleiderer zählt zu den Pionieren des Holzrecyclings in Europa. Unsere Spanplatten bestehen heute im Durchschnitt bereits aus über 60 Prozent Recyclingholz. Ein Wert, der unsere Führungsrolle in der Branche unterstreicht.

Im Jahr 2024 lag der Anteil von Post-Consumer-Recyclingholz im Holzmix bei 53,5 Prozent, ergänzt durch 25 Prozent Sägeresthölzer und 21 Prozent Durchforstungs- und Schadholz aus überwiegend heimischen Wäldern. Damit haben wir unser ursprünglich für 2025 gesetztes Ziel schon vorzeitig erreicht – und übertroffen.

Mehr zu unseren Nachhaltigkeitszielen und Initiativen erfahren Sie auf der Seite Natürlich nachhaltig.

Unser Anspruch bleibt klar: Holz soll möglichst lange stofflich genutzt werden, bevor es thermisch verwertet wird. Auf diese Weise sichern wir den Rohstoff, senken Emissionen und verlängern die natürliche CO₂-Speicherleistung des Materials: ein Gewinn für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen.

ReSource setzt Maßstäbe im modernen Holzrecycling

Mit ReSource haben wir einen innovativen Recyclingprozess entwickelt, der Maßstäbe setzt. Die Kombination aus modernster Sortiertechnik, KI-gestützter Analyse und hauseigener Forschung ermöglicht eine besonders zuverlässige Fremdstoffabscheidung und eine Aufbereitung in bislang unerreichter Qualität.

Das Ergebnis: Spanplatten, die flexibler, nachhaltiger und klimafreundlicher sind als je zuvor – und für die Pfleiderer 2024 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wurde.

Alle Details zu unseren Recyclingquoten, ESG-Zielen und Klimastrategien finden Sie im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht 2024 (PDF)

FAQ - Häufig gestellte Fragen zur Altholzverwertung

Was ist Altholzverwertung oder Holzrecycling?

Altholzverwertung, auch Holzrecycling genannt, bezeichnet den Prozess der Sammlung, Sortierung, Aufbereitung und stofflichen Wiederverwendung von Gebrauchtholz aus verschiedenen Quellen wie

  • Bauabfällen,
  • Produktionsabfällen
  • oder ausgedienten Holzprodukten.

Durch spezielle Verfahren werden verwertbare Holzanteile sortiert und von Störstoffen befreit. Das recycelte Holz wird anschließend als Sekundärrohstoff eingesetzt. Dies trägt zu nachhaltiger Ressourcenwirtschaft, Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks von Produkten und mehr Kreislaufwirtschaft bei.

Welche Verarbeitungsoptionen gibt es für Altholz?

Für Altholz gibt es im Wesentlichen zwei Verwertungsmöglichkeiten, die je nach Qualität und Beschaffenheit des Altholzes in Frage kommen:

  • stoffliche Verwertung: Altholz kann zu Holzwerkstoffen wie Spanplatten, Grobspanplatten oder Holzfaserdämmung verarbeitet werden.
  • thermische Verwertung: Nicht mehr stofflich nutzbares Altholz kann in Biomasseheizkraftwerken oder in speziellen Anlagen zur Energiegewinnung eingesetzt werden. Auf diese Weise werden Wärme und/oder Strom erzeugt und fossile Brennstoffe geschont.

Weitere Verfahren zur Verwertung von Altholz werden erforscht, beispielsweise das chemische Holzrecycling, bei dem Bestandteile für die Herstellung von Kunststoffen gewonnen werden sollen.

Welche Vorschriften gelten für die Altholzverwertung in Deutschland?

Die Altholzverordnung (AltholzV) bildet die zentrale gesetzliche Grundlage für das Holzrecycling. Sie regelt die Erfassung, Sortierung und Verwertung von Altholz sowie die Zuordnung in verschiedene Altholzkategorien mit den jeweils zulässigen Verwertungsmöglichkeiten.

Weitere Gesetze, welche die Altholzverwertung fördern und regulieren, sind das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) und im Fall der thermischen Verwertung die Technische Anleitungen zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) und das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG).

Wie wird die Qualität von Produkten aus recyceltem Altholz sichergestellt?

Produkte aus recyceltem Altholz unterliegen bei Pfleiderer strengen Qualitätskontrollen. Für die stoffliche Altholzverwertung kommen nur Materialien der Klasse AI und AII in Frage. Als größter Altholzverwerter in Deutschland verfügt Pfleiderer über alle Zertifizierungen zur Annahme und Beurteilung hinsichtlich stofflicher und thermischer Nutzung.

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