Pflege 2.0, die sich sehen lassen kann

Ein Experts-Projekt der Pro Urban AG

Pfleiderer im Gespräch mit Frau Marisa Möller und Frau Sandra Caliebe

Pfleiderer: Frau Möller, zu behaupten, die Pro Urban AG baue Pflegeheime, wird Ihrem Anspruch nicht gerecht, richtig? Können Sie kurz skizzieren, was Sie von anderen Projektentwicklern unterscheidet?

Marisa Möller: Gern! Als Pro Urban AG blicken wir auf über 50 Jahre Erfahrung beim Bau von Einrichtungen zur stationären Pflege zurück. Heute schließen wir mit unseren Konzepten die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Pflege. Unsere Häuser berücksichtigen alle baulichen Voraussetzungen für stationäre Pflege, unsere Kund*innen mieten oder kaufen bei uns ihre Wohnungen – und können die Pflege individuell nach Bedarf hinzubuchen, sozusagen als ambulante Inhouse-Lösung. Wir nennen das Pflege 2.0.

Pfleiderer: Aber das erklärt nicht, warum Ihr Haus so anders aussieht, oder?

Marisa Möller: Unser Konzept weicht vom Prinzip her auch in diesem Punkt von dem anderer Häuser ab: Während anderswo die Pflege im Zentrum steht, setzen wir darauf, dass unsere Gäste bis ins hohe Alter möglichst selbstbestimmt leben – und dafür genau so viel Unterstützung in Anspruch nehmen können, wie sie wünschen. Das heißt aber auch, dass unsere Kund*innen sich deshalb für eine Wohnung entscheiden, weil sie ihnen gefällt – nicht nur, weil sie praktisch ist. Daher legen wir größten Wert auf stilsichere Einrichtung und ein attraktives Gesamtpaket: Unser Haus an der Hansaallee verfügt neben den Wohnungen und der Tagespflegeeinrichtung über großzügige halböffentliche Flächen, die den Bewohner*innen für ihre Aktivitäten zur Verfügung stehen. Das umfasst Gemeinschaftsräume auf allen Etagen, eine große Dachterrasse, einen Innenhof und eine Gemeinschaftsküche, sowie einen rund um die Uhr besetzten Empfang. Außerdem gibt es ein öffentlich zugängliches Restaurant im Haus, welches mit Mittagstisch-Angeboten den Austausch mit dem urbanen Umfeld fördert.

Pfleiderer: Frau Caliebe, Sie verantworten als Interior Designerin das Objekt an der Hansaallee. Wo liegen für Sie die Besonderheiten?

Sandra Caliebe: Zum einen sicher im Zuschnitt und der Ausstattung der Wohnungen. Hier ist es uns wichtig, den Spagat zwischen kleiner Fläche und hoher Nutzungsvariabilität zu schaffen. Denn unsere Gäste kommen zum Teil aus deutlich größeren Wohnsituationen und benötigen natürlich angemessenen Stauraum. Sie sollen sich zu 100 % wohlfühlen und frei entfalten können, schließlich sind die Appartements ihr Zuhause. Dazu haben wir zum Beispiel einen Einbauschrank aus einem Hotelprojekt adaptiert, der mit seinen Schiebetüren ein wahres Raumwunder ist. Auch bei der Ausstattung von Bad und Küchenzeile haben wir ganz genau geschaut, welche Anforderungen von unseren Bewohner*innen gestellt werden. So sind durchdachte Einbauten entstanden, die gut aussehen, perfekt funktionieren und ein individuelles Wohnerlebnis ermöglichen. Zum anderen legen wir größten Wert darauf, dass sich die öffentlichen Flächen und Angebote sowohl funktional als auch ästhetisch auf höchstem Niveau präsentieren. Wir wollen den Bewohner*innen den zwischenmenschlichen Austausch und die Nutzung von Gemeinschaftsangeboten so attraktiv wie möglich machen. Denn das trägt entscheidend zur Lebensqualität bei.

Pfleiderer: Das Interior Design im ganzen Haus ist farbenfroh. Ist das Teil Ihres konzeptionellen Ansatzes?

Sandra Caliebe: Auf jeden Fall! Wir wollen uns auch rein optisch positiv vom üblichen tristen Einerlei einer Senioreneinrichtung abheben. In den Wohnungen selbst haben wir es allerdings insgesamt ein wenig neutraler gehalten, unter anderem, weil viele unserer Gäste beim Einzug natürlich einzelne eigene, über die Jahre liebgewonnene Möbel – und damit auch die unterschiedlichsten Stilrichtungen – mitbringen. Um die Grundrisse der Wohnungen optimal zu nutzen, statten wir sie mit Einbaumöbeln wie Wandschränken und einer durchdachten Küchenzeile aus. In den Badezimmern wird es akzentuierter: Hier setzen wir auf kräftigere, grün-graue Farben, die wir in den Mustern der Böden sowie Einbauschränken bzw. -regalen mit hellen Holzdekoren und Weiß kombinieren.

Noch deutlicher wird unsere Farbsprache in den öffentlichen Flächen: Hier geht uns neben dem Ambiente auch darum, für Orientierung zu sorgen. Daher sind die einzelnen Bereiche farblich eindeutig codiert – und machen es unseren Bewohnern leichter, sich zurecht zu finden. Unser Ziel ist es, in den einzelnen Bereichen stimmige Farbkonzepte umzusetzen, die Lust aufs Verweilen machen. Die Kollektion von Pfleiderer mit ihren realistischen Holzdekoren und ihrer breiten Auswahl an Unitönen ist hierfür eine ideale Ausgangsbasis. In der feinen Abstufung der einzelnen Kollektionsreihen können wir damit immer exakt die Töne auswählen, die unser Raumkonzept komplettieren und perfekt zu anderen Materialien wie Böden, Wandfliesen, Sitz- und Kleinmöbeln sowie stationären Möbeln und Raumtrennsystemen passen.

Dabei ist es für uns sehr praktisch, dass Pfleiderer neben der Dekorvielfalt auch eine breite Produktpalette anbietet: Es gibt die allermeisten Dekore als HPL, als Verbundelemente, Direktbeschichtung und Kompaktwerkstoffe. So können wir neben der Ästhetik auch die Funktion und Langlebigkeit sowie die hygienischen Anforderungen erfüllen. Denn auch wenn es per se keine Pflegeeinrichtung ist, erfüllen wir an der Hansaallee selbstverständlich alle in der Pflege üblichen baulichen Voraussetzungen von der Barrierefreiheit über rutschfreie Bodenbeläge bis zur Breite von Laufwegen und Türen.

Pfleiderer: Die Abläufe der Pflege sind fordernd und intensiv. Wie gelingt es Ihnen, in Ihrem Haus dennoch eine entspannte und persönliche Atmosphäre für die Bewohner*innen herzustellen?

Marisa Möller: Wir beschäftigen uns bei Pro Urban bereits seit 50 Jahren mit Projekten aus den Bereichen Betreutes Wohnen, Seniorenwohnen und Mikroappartements. Auf Basis dieser Erfahrung berücksichtigen wir das Zusammenspiel einzelner Funktionsbereiche bereits in der Grundrissplanung. Im Fall der Hansaallee haben wir einen U-förmigen Baukörper, der einen Innenhof umschließt. Das erlaubt uns, die Zonen in den einzelnen Gebäudeabschnitten intelligent zu arrangieren.

Das Restaurant „Anouki“ und die integrierte Physiotherapie-Praxis verfügen über Eingänge direkt von der Straße und aus dem Haus heraus, sodass sie für die Bewohner*innen einfach zugänglich sind, aber unabhängig betrieben werden können. Ähnlich funktioniert der gesamte Parterre-Bereich: Nah am zentralen Eingang und am Empfang sind die Funktionen platziert, die regelmäßiger und von außen frequentiert werden, z. B. Aufenthaltsbereiche mit Lobby-Charakter, in denen die Bewohner*innen Besuch empfangen und verweilen können. Dahinter sind die Gemeinschaftsküche, sowie die Tagespflege mit Gymnastik- und Therapieräumen angeordnet, um mehr Privatsphäre zu gewährleisten. Dafür nutzen wir unter anderem Raumteiler und offene Regalsysteme, um großzügige Perspektiven zu erhalten. Aber auch, wenn Bewohner*innen sich ganz zurückziehen wollen, finden sie weitere Aufenthaltsbereiche, die kleiner unterteilt sind und explizit als Ruhezone fungieren.

Dass unser Haus seinem Anspruch gerecht wird, merken wir interessanterweise nicht nur an der Rückmeldung der Bewohner*innen. Auch unsere Mitarbeitenden schätzen die Atmosphäre – und es hat offensichtlich sogar den positiven Nebeneffekt, dass sich das auf dem Arbeitsmarkt herumgesprochen hat. Denn wir können offene Stellen an der Hansaallee in der Regel umgehend besetzen, was im Pflegebereich eine kleine Sensation ist!

Pfleiderer: Frau Möller, Frau Caliebe, wir danken Ihnen für das Gespräch!

STECKBRIEF PRO URBAN AG

Marisa Möller: Vorstand

Sandra Caliebe: Architektin / Interior Design

Motto: Wir verstehen Immobilien aus den Augen derer, die sie nutzen.

Die Fakten zum Projekt

Projekt: 

Haus Brina, Düsseldorf

Produkt:

DecoBoard P2

Duropal HPL

Einsatzbereich:Innenausbau, Möbelkorpus, -front und Horizontalflächen
Bauherr:Pro Urban AG, Meppen
Ausführung:Imbusch Einrichtungen GmbH, Löningen
Fertigstellung:2022

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