Passiver Brandschutz ohne gestalterische Kompromisse

Ein Experts-Projekt der Zeeb Innenausbau GmbH

Pfleiderer im Gespräch mit Herrn Joachim Zeeb

Pfleiderer: Herr Zeeb, was war das Besondere an der Aufgabenstellung?

Joachim Zeeb: Für das 1977 errichtete Gebäude wünschte sich der Bauherr eine andere Einteilung der Räumlichkeiten. ZEEB Innenausbau wurde daher mit umfassenden Ausbauarbeiten betraut – von der Elektroverteilerverkleidung im Eingangsbereich und Gebäudezentrum über Schließfächer im Erdgeschoss bis hin zu den Druckerstationen mit integrierten Garderobieren und Teeküchen in jedem Stockwerk. Im Fokus stand für den Umbau im Bestand ein besonderes Konzept, das das Stuttgarter Büro SCD Architekten Ing. GmbH erarbeitet hat. In den 1970er-Jahren waren die Innenräume verschachtelt. Jetzt sollte viel Platz für ein neues offenes Wohlfühlambiente entstehen, das auch im Büroalltag gelebt wird.

Pfleiderer: Wie wurde diese Aufgabenstellung umgesetzt?

Joachim Zeeb: Die Kundenidee war, eine „Grüne Oase“ nach Vorbild des Wilhelma-Amazonas-Hauses für die Mitarbeitenden zu schaffen. Daraus entwickelt sich das Leitthema, das konsequent in den großzügig gestalteten Teeküchen mit angepasstem Farbkonzept je Stockwerk realisiert wird. Der mit Sitzgelegenheiten ausgestattete, zentrale Aufenthaltsbereich fungiert als Ort des Rückzugs und der Ruhe. Die in Grau gehaltenen Küchen-Fronten und -Korpusse treten optisch zurück, damit das Leitthema „Wohlfühlzone“ zur Geltung kommt. Die Küchen sind mit einem umlaufenden Band aus Eiche eingefasst, das direkt in die Sitzflächen übergeht. Beim Ausbau setzte ZEEB viele Details um: So wurden unter anderem Übergänge bei den Teeküchen zu den Sitzgruppen und den unter dem Fenster positionierten, 2-stufigen Sitzgelegenheiten hergestellt. Auffallend ist auch die Einfassung der flurseitigen Sitzgruppe durch einen raumhohen Raumteiler aus Eichenlamellen (Massivholz), der oben und unten durch ein Edelstahlprofil gefasst und gehalten wird. Hier kamen auch gestalterische Elemente ins Spiel: farbig lackierte, quadratische Flächen aus Holz wurden in verschiedenen Größen auf den Holzlamellen aufgebracht.

Pfleiderer: Farbkonzept und Designelemente sind sehr auffällig in diesem Objekt …

Joachim Zeeb: Die Farbgebung im Gebäude wurde konsistent gestaltet, um damit die Sinne anzusprechen. So ist die Identifikation jedes einzelnen Geschosses mit jeweils 700 qm anhand der Leitfarbe möglich. Dieses Farbkonzept wird durchgängig fortgesetzt – vom Treppenhaus über die Lounges, den Druckerstationen an den Ecken, bei den Teeküchen in den Rückwänden der Sitzgelegenheiten bis zu den farbig lackierten Quadraten der Eichenlamellen-Wand, die stilisierte, abstrakte Blätter darstellen. Die Farbwelt eines jeden Stockwerks leitet sich aus dem vorherrschenden Ton der Fototapete in der Teeküche ab. Dazu kommt als außergewöhnliches Designelement die Wandgestaltung des Treppenhauses mit einem hochdekorativen Paneel aus unregelmäßigen Mosaiken, komplett aus nicht-brennbarem A2-Material, mit daneben angeordneten Quadraten. Alles ist wiederum auf die tonangebende Stockwerksfarbe abgestimmt. Und das i-Tüpfelchen: die Anzahl der farbig lackierten Quadrate markiert zugleich das Geschoss.

Pfleiderer: Was war bei der Umsetzung des Treppenhauses besonders zu beachten?

Joachim Zeeb: Dieser Bereich untersteht aufgrund des Brandschutzes und seiner Funktion als Fluchtweg ganz besonderen Anforderungen und Auflagen. Unser Anspruch und der des Bauherrn war es, dafür keine gestalterischen Kompromisse hinsichtlich des Gesamtkonzepts eingehen zu müssen. Das Ergebnis ist eine markante Wandgestaltung im Treppenhaus vom 1. bis 4. Obergeschoss.

Pfleiderer: Können Sie das bitte näher erläutern?

Joachim Zeeb: Für diese Aufgabe haben wir ein Material gewählt, das für uns sicher sein sollte. Der Hersteller Pfleiderer bot das geeignete Produkt an, im Datenblatt waren alle für uns notwendigen Prüfzeichen und Zertifikate hinterlegt. Der Bereich Brandschutz ist sehr sensibel. Im Treppenhaus, das einen Fluchtweg in Notfallsituationen darstellt, darf keine Brandlast eingebaut werden. Durch die für das Projekt LK50 geforderten Anwendungsgebiete haben wir uns für das optimale Produkt Duropal flameprotect compact entschieden. Für die Wandgestaltung aus unregelmäßigen 4-Ecken wurde die nicht brennbare Brandschutzplatte mit dekorativer Eichen-Oberfläche und eine weiße Fugenhinterlegung verwendet.

Im vorbeugenden Brandschutz erfüllt Duropal flameprotect compact unsere besonderen Ansprüche an Qualität, Design sowie Verarbeitungs- und Pflegefreundlichkeit – und das geprüft und zertifiziert.“

Joachim Zeeb

 

Pfleiderer: Diese Beschreibung sowie das optische Ergebnis lassen auf hohe Komplexität schließen?

Joachim Zeeb: Unser Werkstattteam bearbeitete die Brandschutzplatte mit Spezialwerkzeugen zur Formatierung und Spezialklebstoffen für Kantenbeschichtung. Für jedes einzeln aufgemessene Stockwerk erstellte die ZEEB-Konstruktion eine exakte Montageplanung. Dadurch konnte die Unterkonstruktion nach dem gestalteten Fugenverlauf genau vorgefertigt sowie schnell und geräuscharm im Treppenhaus bei laufendem Bürobetrieb installiert werden. Hebehilfen unterstützten die Montage für die sehr schweren Einzelteile (Gewicht bei 13 mm = 24,70 kg/m²).

Pfleiderer: Welches Fazit ziehen Sie, nachdem das Projekt nun schon seit einiger Zeit abgeschlossen ist?

Joachim Zeeb: Die Zusammenarbeit aller Beteiligten war extrem fruchtbar, lösungsorientiert und durchweg konstruktiv. Mit hervorragendem Timing, denn es waren große Massen in einem engen Zeitrahmen zu bewältigen. Ziel des Projekts war, den festen Einzugstermin für die Mitarbeitenden einzuhalten. Alle kritischen Bereiche waren zum Einzug fertig – dank der guten Zusammenarbeit und Vorbereitung durch alle Beteiligten und der Montage vor Ort. Wir haben das Projekt in einer gemeinsamen Anstrengung erfolgreich über die Bühne gebracht. Der Bauherr ist sehr zufrieden und bescheinigt uns konstruktive Kreativität und in der Ausführung sehr präzise Arbeit, mit Liebe zum Detail und Leidenschaft für die Sache. Dies war für die Umsetzung der Idee in die Realität sehr hilfreich. Insgesamt ein sehr gelungenes Projekt.

Pfleiderer: Herr Zeeb, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Steckbrief Joachim Zeeb

BerufSchreinermeister & Holztechniker, Geschäftsführer
MottoQualität schafft Zukunft.

Die Fakten zum Projekt

Projekt: LK50 – Hauptverwaltung der Friedrich Scharr KG
Stuttgart-Vaihingen
Produkt:Duropal flameprotect compact, 13 mm
Einsatzbereich:Treppenhaus
Architekt:SCD Architekten Ingenieure GmbH
Friolzheimer Straße 3
70499 Stuttgart
+49 711 88 21 43-110
office@scd-gmbh.de
Ausführung:ZEEB Innenausbau GmbH
Motorstraße 34
70499 Stuttgart/Weilimdorf
Telefon (07 11) 83 99 88-0
www.zeeb.de
info@zeeb.de

 

Bauherr: FRIEDRICH SCHARR KG
Liebknechtstraße 50
70565 Stuttgart
T +49 711 - 78 68-0
info@scharr.de
Fertigstellung:Februar 2023

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