Bibliothek als zukunftsweisender Ort der Begegnung
Ein Experts-Projekt von Dittel Architekten

Die Symbiose aus Rückzugsorten und Gemeinschaftsflächen eröffnet ein vielfältiges Aufenthaltsangebot - Frank Dittel

Die Symbiose aus Rückzugsorten und Gemeinschaftsflächen eröffnet ein vielfältiges Aufenthaltsangebot - Frank Dittel

Die Symbiose aus Rückzugsorten und Gemeinschaftsflächen eröffnet ein vielfältiges Aufenthaltsangebot - Frank Dittel

Die Symbiose aus Rückzugsorten und Gemeinschaftsflächen eröffnet ein vielfältiges Aufenthaltsangebot - Frank Dittel

Die Symbiose aus Rückzugsorten und Gemeinschaftsflächen eröffnet ein vielfältiges Aufenthaltsangebot - Frank Dittel
Pfleiderer im Gespräch mit Frank Dittel
Pfleiderer: Herr Dittel, was war der Anlass für den Umbau der Stadtbibliothek Heilbronn?
Frank Dittel: Der Umbau der Stadtbibliothek war eine Antwort auf die veränderten Bedürfnisse in der Wissensvermittlung und sozialen Interaktion. Unsere Zielsetzung war es, einen Ort zu schaffen, der den heutigen Anforderungen an hybride Nutzung gerecht wird und gleichzeitig eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Wir haben dabei viel Wert auf eine flexible Raumgestaltung gelegt, um sowohl den klassischen Bibliotheksbetrieb als auch neue, interaktive Nutzungsmöglichkeiten zu fördern. Somit soll die Bibliothek ein Treffpunkt für die ganze Stadt werden.
Pfleiderer: Wie wurde die Bibliothek räumlich organisiert, um verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden?
Frank Dittel: Die Stadtbibliothek ist über das Erdgeschoss der K3-Mall zugänglich. Im Eingangsbereich befinden sich der Rückgabebereich, Kassenautomat, Kinderwagenstellplätze und die Schließfächer, während die Informationstheke als erste Anlaufstelle dient – so haben wir alle Bereiche mit einer gewissen Geräuschentwicklung gebündelt. Ein zentraler Treppenkörper verbindet die beiden Bibliotheksgeschosse und bietet gleichzeitig vielseitige Nutzungsmöglichkeiten. In Form einer Treppenskulptur laden großzügige Verweilflächen ein, sich über Flyer, Plakate und einen Infoscreen zu informieren. Gleichzeitig wird ein eleganter Übergang zum Obergeschoss geschaffen, in dem sich die Treppenskulptur fortsetzt und schließlich in Sitzstufen endet.
In der großzügigen Obergeschossebene sind die eigentlichen Bibliotheksräume in vielen unterschiedlichen Bereichen und Themenwelten angelegt. Die zahlreichen Bücherregale wechseln sich immer wieder mit Raum-in-Raum-Situationen ab, wobei die Übergänge fließend gehalten sind.

Pfleiderer: Wie können wir uns das im Detail vorstellen?
Frank Dittel: Die so entstandene dynamische Raumgestaltung umfasst sowohl verschiedene Nischen mit akustischer Trennung für fokussiertes Lesen und Arbeiten als auch einen Bereich für Multimedia, mit AV-Medien, CDs sowie Docking-Stationen mit Kopfhörern. Auch ein Musik- und Podcast-Studio sowie Büro- und Gruppenräume stehen zur Verfügung. Den jüngeren Besuchern steht ein 340m² großer Kinderbereich mit in die Bücherwand integrierten, baumartigen Lese- und Spielnischen zur Verfügung. Diese sind bereits beim Hinaufgehen in der Rückwand der Treppenskulptur zu sehen. Für die Erwachsenen bietet ein großzügiger Leseraum mit Lounge-Charakter auf 220 m² Platz für bis zu 100 Personen und kann für Veranstaltungen unabhängig von der Bibliothek genutzt werden, da er über separate Zugänge zur Cafébar und den Sanitärräumen verfügt.
Pfleiderer: Und was wurde hinsichtlich der Farb- und Materialwahl beachtet?

Frank Dittel: Die Farbwahl folgt einem schlichten, aber dennoch ansprechenden Konzept, das eine ruhige und einladende Atmosphäre schafft. Die Akzentfarben Petrol für die Funktionswände und Orangerot sorgt für visuelle Spannung, ohne zu aufdringlich zu wirken. Ahornholz spielt ebenfalls eine zentrale Rolle – es verleiht den Räumen Wärme und Natürlichkeit im Kontrast zu den Boden- und Deckenbereichen, die in Grau, Schwarz und Weiß gehalten sind. Besonders hervorzuheben ist die Treppenskulptur, die in hellem Ahorn und Grautönen gehalten ist. Mit Duropal HPL als Material erfüllen wir besonders gut die funktionalen Anforderungen an Robustheit, Langlebigkeit und Reinigungsfreundlichkeit – die Kombination der Dekore und des Materials bedient sowohl technische als auch ästhetische Anforderungen.
Pfleiderer: Spielte Nachhaltigkeit und Langlebigkeit im Designkonzept auch eine Rolle?
Frank Dittel: Nachhaltigkeit war ein entscheidender Faktor in der Planung. Wir haben bewusst Materialien ausgewählt, die sowohl langlebig als auch pflegeleicht sind. Der Bodenbelag im Eingangsbereich ist strapazierfähig und widerstandsfähig, während wir im Bibliotheksbereich auf akustisch wirksame Teppichfliesen gesetzt haben, um eine angenehme Lern- und Leseatmosphäre zu schaffen. Zudem haben wir darauf geachtet, dass die Raumkonfigurationen flexibel bleiben, sodass sich die Bibliothek auch in Zukunft problemlos an neue Bedürfnisse anpassen lässt.

Pfleiderer: Was macht die neue Bibliothek zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs?

Frank Dittel: Die Bibliothek ist mehr als nur ein Ort zum Lesen. Wir haben bewusst verschiedene Zonen geschaffen, die den Besuchern sowohl Rückzugsmöglichkeiten als auch Raum für Kommunikation und Interaktion bieten. Besonders der große Kinderbereich mit seinen baumhausartigen Lese- und Spielnischen trägt dazu bei, die Generationen zu verbinden. Der große Leseraum mit Café-Theke sowie der multifunktionale Raum im Obergeschoss laden dazu ein, Veranstaltungen oder Workshops abzuhalten und die Bibliothek auch außerhalb der Öffnungszeiten zu nutzen.
Pfleiderer: Welche Rolle spielte die Zusammenarbeit mit den Projektbeteiligten bei der Planung und Umsetzung des Projekts?
Frank Dittel: Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten war für uns von großer Bedeutung. Durch den Einsatz von BIM-Planungstools konnten wir eine bedürfnisorientierte Gestaltung sicherstellen, die eine langfristige Nutzung gewährleistet. Diese enge Zusammenarbeit hat maßgeblich zum Erfolg des Projekts beigetragen.
Pfleiderer: Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus diesem Projekt mit, die für zukünftige Bauprojekte interessant sein könnten?
Frank Dittel: Das Konzept der flexiblen Raumgestaltung, das wir hier umgesetzt haben, lässt sich sehr gut auf andere Projektarten übertragen. Besonders im Bereich Büroplanung oder andere öffentliche Gebäude ist es wichtig, dass die Räume mit der Zeit mitwachsen können und den sich wandelnden Anforderungen gerecht werden. Das Zusammenspiel aus verschiedenen Zonen für unterschiedliche Bedürfnisse – sei es für konzentriertes Arbeiten oder für gemeinschaftliche Aktivitäten – ist ein Modell, das in vielen Kontexten anwendbar ist.
Pfleiderer: Herr Dittel, vielen Dank für das Gespräch!
STECKBRIEF FRANK DITTEL

„Gutes Design entsteht im Dialog zwischen Raum und Mensch.“
Frank Dittel
Inhaber Dittel Architekten
Die Fakten zum Projekt
Projekt: | Stadtbibliothek Heilbronn |
Produkt: | Duropal HPL |
Einsatzbereich: | Einbaumöbel, Theke, Lesepodeste |
Architekt: | Dittel Architekten |
Fertigstellung: | 2024 |

Eingesetzte Produkte
Individuelle Beratung
Kontakt
Bitte setzen Sie sich direkt mit uns in Verbindung! Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Produktanfragen und Vertrieb.
+49 (0) 9181 28-480