Details

Objekt
Friseur Panzerhalle
Ort
Salzburg, Österreich
Fertigstellung
2016
Planer/Architekt
Smartvoll Architekten ZT KG
Einsatzbereich
Kojen

Anregender Atmosphäre Raum geben

Wie erhält man den Loft-Charakter einer Industriehalle und schafft gleichzeitig Rückzugsräume für Schönheitsbehandlungen wie Waxing, Tätowieren oder Pediküre? Smartvoll Architekten aus Wien haben diese Frage mit ihrem Konzept für den Innenausbau konsequent beantwortet. Mit einem Entwurf, der den Retro-Chic des ehemaligen Magazingebäudes bewahrt – und ihn gleichzeitig gemäß des neuen Nutzungskonzeptes segmentiert. Durch den Einsatz individuell gestalteter Kojen gelingt im Beautysalon der Panzerhalle auf faszinierende Weise der Spagat zwischen alt und neu, großrahmig und praktikabel, extrovertiert und intim, geradlinig und verspielt.

Prägnant trifft praktisch

Für die Umsetzung des Konzeptes spielten Pfleiderer Holzwerkstoffe gleich in mehrfacher Hinsicht eine Rolle: Denn während das offene Raumkonzept erhalten bleiben sollte, mussten für die teilweise recht intimen Anwendungen Rückzugsräume geschaffen werden. Dazu waren Materialien nötig, die im beeindruckenden Setting der Panzerhalle optisch bestehen können, den gewünschten lebendigen Look unterstützen und dennoch den vielfältigen Anforderungen an Praxistauglichkeit und Hygiene gerecht werden. Die Wahl von Smartvoll Architekten und Projektentwickler Marco Sillaber von der Gusswerk Salzburg GmbH fiel auf DecoBoard. Zum einen, weil sich das Material einfach verarbeiten und für die geplante Segmentierung flexibel in den Baukörper integrieren lässt. Zum anderen, weil hier ein robuster Träger, pflegeleichte Oberflächen und ein strapazierfähiges Melaminharzfinish auf Dauer den mechanischen und hygienischen Anforderungen durch Nutzung, Reinigung und Desinfektion gerecht werden. Zwar wäre auch Glas für die angestrebte Ästhetik infrage gekommen – aber das Material ist selbst mit besonderer Härtung ungleich empfindlicher. Außerdem spielt es in der nötigen Qualität auch preislich in einer anderen Liga.

Optischer Kunstgriff

Ihren Ideenreichtum führen die Architekten in der Gestaltung der einzelnen Kojen konsequent fort – mit einem detailverliebten Oberflächendesign, das dank individueller Dekore in dieser Form sicher einzigartig ist. Der Raum soll belebt wirken, sich dem Betrachter aus jeder Perspektive anders präsentieren – beim Flanieren, beim Betreten des Beauty-Lofts, beim Warten, während der Behandlung. Gleichzeitig sollte man jeder Koje ansehen können, welcher Beauty-Disziplin sie angehört. Um dieses an das Grundkonzept des hierarchielosen Raumes angelehnte Prinzip umzusetzen, wurde der Künstler Jonathan Calugi beauftragt, eigene Dekore im Stil der Pop-Art-Ikone James Rizzi zu entwerfen. In den grafischen Mustern, die sich auf größeren Flächen zum Rapport vereinen, umwickeln sich Hände, Haare, Lippen und Körper – oder, wie im Fall des Tattoo-Studios – kernigere Motive wie Schiffsanker, Kreuze, Piratenbärte und Pin-Up-Girls. Insgesamt drei Motive wurden entwickelt, im Empfangsbereich des Beauty-Lofts sind alle drei überdies in einem vierten Muster vereint.

Technik, die Perspektiven eröffnet

Möglich wurde die Umsetzung unter anderem durch den Einsatz von Pfleiderer Individual. Das innovative Digitaldruck-Verfahren für Holzwerkstoffe erlaubt es, eigene Motive als individuelle Dekore zu realisieren – auf melaminharzbeschichtetem DecoBoard, als Hochdruckschichtstoff (HPL), als HPL-Kompaktschichtstoff und als HPL-Verbundelement. Im Fall der Panzerhalle wurde DecoBoard P2 in Korpus- und Frontend-Qualität verwendet. Besonderes Plus: Die hohe Ausgangsqualität des Werkstoffs – und seine pflegeleichte Oberfläche – wird durch die Individualisierung nicht beeinträchtigt, der Innenausbau kann ohne Zugeständnisse an Qualität, Verarbeitbarkeit und Langlebigkeit erfolgen. Dass hierbei die Balance von schön, praxistauglich und wirtschaftlich gefunden wurde, sieht auchProjektentwickler Marc Sillaber so: Nach fast fünf Jahren ist er immernoch vom Individualdruck-Konzept überzeugt – und bringt es auch 2021 wieder bei neuen Projekten ins Gespräch.

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Ausgezeichnete Arbeit

Der visionäre Gesamtentwurf von Smartvoll Architekten hat auch die Juroren des International Forum Design beeindruckt. Im März 2017 wurde die Panzerhalle mit dem begehrten iF Design Award in Gold ausgezeichnet. Er stellt die fachliche Bestätigung dessen dar, was jeder Besucher bereits beim Betreten unweigerlich spürt: Hier ist ein ganz besonderer Ort entstanden, der neue ästhetische Maßstäbe setzt!